Wer eine Sprache lernen möchte, fühlt sich bei dem überwältigenden Angebot an Schulen und Büchern schnell überfordert. Welches Lehrwerk eignet sich am besten? Und welcher Kurs bringt einen am ehesten weiter? Im Folgenden einige Tipps, die die Entscheidung erleichtern sollen. Zudem stellen wir spezielle Sprachkurse für Studenten vor.
Du willst neben deinem Studium eine Sprache lernen oder vorhandene Sprachkenntnisse vertiefen?
Wer mit dem Studium beschäftigt ist, muss zeitlich die Möglichkeit schaffen, sich voll und ganz einem Sprachkurs zu widmen. Des Weiteren spielen natürlich die Kosten eine Rolle. Diese Aspekte sollten gut durchdacht sein, bevor man sich für eine Option entscheidet, viel Geld bezahlt und dann feststellt, dass das Ganze keinen Spaß macht.
Das Erlernen einer Sprache erfordert Geduld, Ausdauer und Engagement. Viele unterschätzen den damit verbundenen Aufwand. Vokabeln müssen gelernt, die Grammatik verstanden und das Sprech- und Hörvermögen trainiert werden. Dies mal eben “nebenher” zu erledigen führt möglicherweise zu Frust und letzten Endes zum Aufgeben. Die richtige Wahl des Sprachkurses kann hier Abhilfe verschaffen. Man sollte sich für die Lösung entscheiden, die einem am meisten liegt:
- Lernen in der Gruppe einer Sprachschule
- Lernen mit Apps
- Lernen per Fernstudium
- oder mithilfe eines Onlinekurses.
Gruppen- und Einzelunterricht
Was Sprachschulen angeht, so sind anerkannte Institutionen wie die Volkshochschule (VHS), Berlitz und Inlingua empfehlenswert – um nur einige zu nennen. Diese Anbieter finden sich praktisch in jeder größeren Stadt und bieten Kurse an zu allen nur erdenklichen Tageszeiten und oft auch am Wochenende. Der Studierende ist somit leichter in der Lage, auch während des Studiums daran teilzunehmen, da die Möglichkeit gegeben ist, einen Kurs dann zu besuchen, wenn es zeitlich in den eigenen Lernplan passt.
Die meisten Schulen bieten nicht nur Unterricht in Gruppen an, sondern auch das Lernen im Einzelunterricht. Aber Achtung: Dies kann preislich einen enormen Unterschied bedeuten. Allerdings muss gesagt werden, dass ein individueller Einzelkurs das Vorankommen beschleunigt und sich somit auf lange Sicht möglicherweise doch wieder finanziell auszahlt. Der Dozent kann hier genau auf die Wünsche des Kursteilnehmers eingehen, denn nicht alle Lernenden möchten sich beispielsweise strikt an die Vorgabe eines Kursbuches halten und bevorzugen es, den Unterricht nach eigenen Wünschen zu gestalten.
Und auch wenn in Gruppenkursen normalerweise ein einheitliches, zuvor eingeteiltes Niveau zu erwarten ist, wird man immer wieder erleben, dass es eben doch Teilnehmer gibt, die eventuell etwas langsamer oder schon weiter sind. Letzteres kann auch zu Hemmungen und Entmutigung führen – aber im Gegenzug auch anspornen.
Sprachkurse mit anschließender Prüfung
Die meisten Sprachschulen bieten auch die Möglichkeit, ein benotetes Zertifikat abzulegen – ein unschlagbarer Vorteil gegenüber anderen Formen des Lernens. Ein Nachweis dieser Art öffnet einem Tür und Tor in die Arbeitswelt, ganz gleich, wohin es einen während der Semesterferien, dem Auslandsjahr oder der Zeit nach dem Studium verschlägt.
Übrigens: Viele der zuvor genannten Sprachschulen bieten auch an, ein Zertifikat abzulegen, ohne zuvor bei selbigem Institut einen längeren, kostspieligen Kurs belegt zu haben. Dies bedeutet wiederum, dass es auch für “Privatlerner” in den eigenen vier Wänden möglich ist, ein Zertifikat zu machen, sofern der erworbene Kenntnisstand einen dazu befähigt.
Sprach-Einstufungstests, um sein Sprachniveau zu definieren, gibt es überall im Netz. Und die Anbieter der Zertifikate bieten häufig Musterprüfungen zum kostenfreien Download an. So kann man sich schon vorab ein Bild davon machen, was auf einen zukommt. Wer aufgrund eines Studiums keine Zeit für einen Sprachkurs hat, aber der Meinung ist, schon über ein adäquates Sprachniveau zu verfügen, hat somit ebenfalls eine Chance, einen vorzeigbaren Nachweis zu erlangen.
Selbstlernen ohne Mühe
Wer lieber für sich allein und ohne Lehrer lernen möchte, für den gibt es Lehrwerke, die die Sprache sehr detailgetreu vermitteln und einem somit fast das Gefühl geben, ein Dozent wäre anwesend. Die englische Firma Linguaphone beispielsweise betreibt umfangreiche Sprachsets, die den Lernenden Schritt für Schritt von einem Anfänger– zum Fortgeschrittenen-Niveau begleiten.
Der Kurs hat seinen Preis, aber ist seit Jahrzehnten bewährt. Besonders praktisch: Die Sets können in verschiedenen Ausgangsprachen gewählt werden. Ganz gleich, ob ein Engländer Russisch, ein Spanier Chinesisch oder ein Deutscher Französisch lernen möchte – Linguaphone bietet das passende Sprachpaket für jeden an. Das sehr umfangreiche Material kann in Form von Büchern und CDs oder als Download über den englischen Online-Shop erworben werden.
Lernen im Fernstudium
Gängige Sprachen wie Englisch und Französisch können auch über ein Fernstudium erlernt werden, das heißt, Akademien wie SGD und AKAD bieten an, dem Lernenden in regelmäßigen Abständen käuflich erworbene Unterlagen zukommen zu lassen, die er in einem bestimmten groben Zeitrahmen zu erarbeiten hat. Abschließend kann auch ein Zertifikat gemacht werden. Hausaufgaben werden korrigiert und für gewöhnlich gibt es einen persönlichen Betreuer, der mit Rat und Tat zur Seite steht.
Der große Markt der Sprachen-Apps
Busuu, Duolingo, Babbel – es existiert ein fast unüberschaubares Angebot an Applikationen und Online-Plattformen, die einem das Lernen oder Auffrischen einer Sprache erleichtern sollen. Und tatsächlich: Wer glaubt, eine kleine App könne keine Wunder bewirken, irrt. Die zuvor genannten Anbieter führen einen spielerisch und in leicht zu bewältigenden “Häppchen” zum Ziel. Dabei können durchaus auch höhere Niveaustufen erreicht werden. Manchmal sind die ersten Lektionen gratis und können als Test verstanden werden, ob einem diese Methode zusagt. Das weiterführende Material kann dann gegen eine monatliche Gebühr abgerufen werden. Manche Online-Sprachkurse bieten ein komplett kostenfreies Programm an, sofern einen die zwischengeschaltete Werbung nicht stört. Aber auch diese kann gegen eine Monatsgebühr entfernt werden.
Zahlreiche Apps und Onlinekurse verfügen über eine “Community”, in welcher sich andere “Selbstlerner” mit Muttersprachlern austauschen und somit auch von einer Art “Dozent” profitieren können. Generell sind die monatlichen Gebühren von App zu App sehr unterschiedlich. Bevor man sich für eine App entscheidet, ist es ratsam, sich bezüglich Preis und Wirksamkeit im Internet schlau zu machen.
Lernen ohne lästiges Pauken
Des Weiteren gibt es Apps, deren Augenmerk nicht darauf liegt, die Sprache von der “Pike” auf zu lernen, sondern darauf, das Vokabular zu vertiefen oder ungeliebte Konjugationen spielerisch zu üben. Hierbei ist es möglich, der App im Vorfeld mitzuteilen, welche Vokabeln und Zeitformen trainiert werden sollen (was natürlich jederzeit wieder änderbar ist). Auf diese Weise lassen sich die gewünschten Worte in einem Zufallsmodus abfragen. Dies ist nicht nur sinnvoll, sondern ist auch unterhaltsam und kann an jedem x-beliebigen Ort gemacht werden, sei es zwischen Lesungen, im Bus oder zu Hause auf dem Sofa. (Unser Tipp: Kostenlose Sprachlerntipps auf Sprachfabrik24.de)
Von nichts kommt nichts
Bleibt zu erwähnen, dass man sich bewusst machen sollte, dass das Erlernen einer Sprache erst dann wirklich zum Erfolg führt, wenn man stetig wiederholt, damit sich der Stoff auch im Gehirn festsetzen kann. Viele unterschätzen dies. Was nicht immer wieder gehört, gelesen oder geschrieben wird, gerät in Vergessenheit. Man muss aktiv werden – ganz gleich, welche Lernform man wählt. Dann steht der nächsten Reise oder dem Arbeitsleben im Ausland nichts mehr im Wege.
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